Wu Shu / Gong Fu
alternative Schreibweise:
Wushu / Gongfu, Kung Fu, Kungfu
Wu Shu ist in China der offizielle Oberbegriff für die über 400 verschiedenen bekannten Gong Fu Stile und bedeutet
Kampfkunst im Allgemeinen.
Sein Ursprung geht auf ca. 5000 Jahren zurück. Selbst
Tai Chi Chuan wird unter den Oberbegriff
Wu Shu gestellt.
Gong Fu alleine heißt übersetzt nur: hartes Üben.
Wu Shu, so wie wir es heute in erster Linie kennen, wurde durch das Shaolin Kloster, das vor ca. 1500 Jahren gegründet wurde, sehr stark geprägt. Daher unter anderem auch die weit verbreitete Bezeichnung:
Shaolin Gong Fu.
In der Zeit, als das Shaolin Gong Fu eine große Anerkennung erfuhr - der Geschichte nach eilten 13 Kampfmönche einem Kaiser in größter Not zu Hilfe und schlugen die 10.000 feindlichen Soldaten in die Flucht - wurden im Norden und Süden von China weitere Klöster errichtet. So wurde das Shaolin Gong Fu auch oft zum "besten Gong Fu" erklärt.
Auf Grund der Unterschiede in der geografischen Beschaffenheit sowie den physischen Unterschieden im Körperbau von Nord- und Südchinesen, unterteilt man heute noch in
Nord- und Süd-Stile.
Mittlerweile wird auch noch zwischen
traditionellem Gong Fu und
modernem- bzw. Wettkampf Wu Shu unterschieden. Der Schwerpunkt im modernen Wettkampf Wu Shu liegt bei der verstärkten Akrobatik. Hierbei stehen schnelle Bewegungen und spektakuläre Sprünge im Vordergrund. Dabei hat man eine Vielzahl von Stilen zusammengefasst und standardisiert.
In China ist
Wu Shu ein sehr weit verbreiteter Wettkampfsport und erfreut sich weltweit zunehmender Beliebtheit.
Gürtelgraduierungen und die damit verbundenen Farben, die den Leistungsstand widerspiegeln sollen, gab es in China nicht. Es wird zwar versucht, heute ein solches System einzuführen, doch unter Berücksichtigung der unzähligen verschiedenen Stile und der bereits weltweiten Verbreitung, ist das ein Versuch etwas zu standardisieren, was eigentlich ohne diese Standards zu dem geworden ist, was es heute darstellt - ein lebendiges, vielfältiges, sich ständig weiterentwickelndes System der Selbstverteidigung. Dies zu begrenzen ergibt keinen Sinn! Zudem ist ernsthaft betriebene Kampfkunst eine Art Lebenseinstellung - und der Lehrer erkennt seine Schüler an deren Leistung und nicht an der Farbe des Gürtels.
Hauptrichtungen im
Wu Shu sind:
- Chang Quan (Langfaust) für die nördlichen Stile
- Nan Quan (Südfaust) für die südlichen Stile
- Taiji Quan (Tai Chi Chuan)
Duilian (einstudierter Partnerkampf - ohne Waffen)
Waffen und standardisierte Pflichtformen:
- Gun Shu (Langstock)
- Nan Gun (Südstock)
- Dao Shu (Säbel)
- Jian Shu (Schwert)
- Qiang Shu (Speer)
Duilian (einstudierter Partnerkampf - mit Waffen)
"Der beste Weg zu kämpfen - ist nicht zu kämpfen."